Mit guten Vorsätzen ist das so eine Sache. Nicht nur an Silvester und Neujahr. Auch mitten im Jahr kann man sich theoretisch neue Ziele setzen. Ende Mai, lange bevor sich „Die Mannschaft“ in Russland vor der gesamten Weltöffentlichkeit bis auf die Knochen blamierte, lange bevor unser aller Kanzlerin einen ersten echten Schritt in Richtung Rente ankündigte, lange vor Beginn des Mega-Sommers, der ja überhaupt gar nix mit dem Klimawandel zu tun hat – lange vorher proklamierte ich hier voller Stolz das Ende der winterlichen Erkältungswelle im Rabaukenhaus und kündigte vollmundig eine Reihe neuer Geschichten und Anekdoten aus dem Rabaukenhaus an. Wie töricht von mir. Was war ich doch für ein Schmock! In meiner heutigen Episode rücken daher die Kids ausnahmsweise mal in den Hintergrund, heute geht es bei PapasRabauken explizit mal nur um den Papa der Rabauken. Das letzte Mal in diesem Jahrhundert, versprochen.
Szenenwechsel: Wir drehen den Zeiger der großen Lebensuhr ein paar Monate Richtung Sommer zurück, just zu dem Moment als wir zuhause den Höhe- oder besser Tiefpunkt eines Keim- und Virentsunamis gerade überwunden hatten. Die Kinder waren endlich wieder vollkommen fit und hatten sich diesen Sommer mit Hitze, Sonnenbrand, Mückenstich, Wespenplage & Co. redlich verdient. Ich dagegen liege im Krankenhaus. Im selben, in dem unsere Zwillinge damals zur Welt gekommen sind und eigentlich auch unser Sohn. Eigentlich. Aber das ist eine andere Geschichte.
Heute liegt dafür aber nicht die „bessere Hälfte“ in der Pränatalstation in der Horizontalen, um zu pressen, was das Zeug hält, sondern ich. Pressen, nein, das kommt mir nicht in Sinn. Ganz im Gegenteil, ich soll es sogar absolut vermeiden. Stattdessen liege ich hier regungslos uninspiriert und lutschkaue an einem Stieleis, heute bereits das vierte seiner Art. Denn ich bin jetzt mandellos. Nicht sprachlos, nicht mittellos, auch nicht hilflos, aber mandellos.